IRL-Streaming in Deutschland – wie riskant ist es wirklich?

Einfach durch Hamburg bummeln und dabei streamen… ein schöner Gedanke für Streamer. Doch so einfach ist es leider nicht, denn neben rechtlichen Konsequenzen und unfreundlichen Passanten kann es auch gefährlich werden.

Die rechtlichen Konsequenzen sind breit gefächert. Man trifft im IRL – Streaming oft auf Menschen, die einfach nicht gefilmt werden wollen. Der Betroffene kann in seinen Persönlichkeitsrechten (Recht am eigenen Bild) verletzt sein und das ungefragte filmen gilt zudem als Datenschutzverstoß. Die Frage wie man sich davor schützen kann ist bedauerlicherweise mit einem „gar nicht“ zu beantworten, denn der Irrglaube es würde reichen die Kamera nur auf sich zu halten, ist ungünstigerweise falsch.

Selbst mit einer Genehmigung kann es schwierig werden, wie der Streamer Montanablack feststellen musste. Er streamte im Wildpark Schwarze Berge mit Erlaubnis und wurde dennoch angezeigt. Auf Anraten seines Anwalts stimmte er schließlich einem Vergleich zu. Dies war ein schwerer Rückschlag für die IRL-Community, die sich ein klares Urteil erhofft hatte, um Rechtssicherheit zu erlangen.

Wer ohne strafrechtliche Konsequenzen durch seine Streamingkarriere im IRL – Bereich gekommen ist, dem droht in Deutschland noch eine andere Gefahr.

Swatting ist eine große Gefahr. Streamer in Deutschland müssen ständig damit rechnen, dass sie einen Polizeieinsatz auslösen könnten. Eine Gruppe von 6 Mitgliedern verbreitet Angst in der deutschen IRL-Szene und hat bereits über 30 Swatting-Angriffe gegen die Streamerin quiteLola verübt, um nur einen Fall als Beispiel zu erwähnen. Die Gruppe namens ‘NWO’ zielt auch auf Bundestags- und Landtagspolitiker ab und löst bei ihnen zu Hause ebenfalls Großeinsätze aus. Warum das in Deutschland so einfach möglich ist? Das wollen wir nicht verraten, zu groß ist die Gefahr der Nachahmer.

Das Magazin „Kontraste“ hat dazu einen sehr interessanten Beitrag veröffentlicht und auch die kriminellen Machenschaften der Swatting-Gruppe aufgedeckt. Diesen haben wir ans Ende des Beitrages gesetzt.

Was ist jetzt unsere grundsätzliche Empfehlung?

Wir lieben IRL Streams, sehen aber auch die Gefahren, die damit verbunden sind. Die meisten europäischen Länder gehen damit sehr locker um und die Gefahr von Swatting sinkt auf null. Unsere Empfehlung sind Streams im Ausland, auf Messen, Festivals und an etwas abgelegenen Orten. Der Vorteil auf Messen ist, dass jeder mit dem Ticketkauf zustimmt, gefilmt zu werden. Da seid Ihr in der Regel auf der sicheren Seite.

Meidet Menschenmengen und sprecht euch mit Veranstaltern ab. Wer schon Opfer von Swattingattacken wurde, dem empfehlen wir einen engen Kontakt zur Polizei und der Bitte um einen Ansprechpartner, um bereits im Vorfeld über den Stream zu informieren und eine eigene Personenbeschreibung abzugeben. Das verhindert den Großeinsatz und man hat eine Sorge weniger.

Video von ARD Kontraste

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